Aufgrund des vom Bund beschlossenen Ausstiegs aus der Kohleverstromung steht das Rheinische Revier vor einer Jahrhundertherausforderung und einer Jahrhundertchance. Es ist gemeinsames Ziel von Bund, Land und Region, den damit verbundenen Strukturwandel zu gestalten und neue Perspektiven für das Rheinische Revier zu schaffen und umzusetzen. Die Bundesregierung flankiert den erforderlichen Transformationsprozess mit 14,8 Milliarden Euro Strukturmitteln bis zum Jahr 2038, die teilweise als Finanzhilfen des Landes Nordrhein-Westfalen und teilweise aus Bundesprogrammen verausgabt werden sollen.
Mit dem Projektaufruf REVIER.GESTALTEN wählt die Landesregierung in Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Revier Projekte aus, die Impulse für einen erfolgreichen und zukunftsfähigen sowie nachhaltigen Strukturwandel setzen. In einem zweiten Schritt sollen die ausgewählten Projekte auf der Grundlage von Förderrichtlinien des Landes oder des Bundes bewilligt werden.
Das Ziel des Projektaufrufs REVIER.GESTALTEN ist es, das Rheinische Revier als zukunftsfähigen Energie- und Industriestandort weiterzuentwickeln und die Kompetenzen der Region in den vier Zukunftsfeldern Energie und Industrie (vorübergehend ausgesetzt), Ressourcen und Agrobusiness, Innovation und Bildung sowie Raum und Infrastruktur auszugestalten. Für die dritte Einreichungsrunde beläuft sich das Budget auf 40 Millionen Euro pro Zukunftsfeld. Projektideen können bis zum 29. Juli 2022 eingereicht werden.
Der Bewerbungsprozess ist in zwei Phasen gegliedert: eine Auswahl- und Qualifizierungsphase sowie die Antragsphase. Der Projektaufruf REVIER.GESTALTEN adressiert die Auswahl- und Qualifizierungsphase. Die Projekte werden durch Fachausschüsse und die Zukunftsagentur zur Umsetzung empfohlen. Alle Vorhaben werden anschließend anhand festgelegter Kriterien bewertet. Eine detaillierte Erläuterung zu den Kriterien finden Sie im Projektaufruf REVIER.GESTALTEN (zum Download). In der anschließenden Antragsphase entscheiden die bewilligenden Stellen von Land und Bund über die Förderung.
Für die Auswahl der eingereichten Projektskizzen gibt es ein dreistufiges Sterneverfahren. Ziel ist es, aussichtsreiche Strukturwandelprojekte für eine Antragstellung in einem Landes- oder Bundesprogramm weiter zu qualifizieren, so ihre Qualität zu sichern und die Projektverantwortlichen auf dem Weg zu einer erfolgreichen Antragstellung zu unterstützen.
Förderschwerpunkt "Circular Economy"
Gesucht werden Projekte und Vorhaben, die sich entlang der Wertschöpfungskette und branchenübergreifend in Wertschöpfungsnetzen der umsetzungsorientierten Forschung und Entwicklung, der Erprobung in Pilot- und Demonstrationsvorhaben oder der Hochskalierung erprobter Ansätze widmen. Gewünscht sind insbesondere Vorhaben mit einem klaren Demonstrations- und Anwendungsbezug und einer realistischen kurz- bis mittelfristigen
Umsetzungsprognose.
Gefördert werden können Projekte und Vorhaben, die allgemein dazu beitragen, dass Produkte schadstoffarm, langlebig und reparierbar sind und die eingesetzten Rohstoffe am Ende der Gebrauchsphase so hochwertig wie möglich wiederverwendet werden können.
Konkret sollen Projekte und Vorhaben mindestens einen der folgenden Aspekte adressieren:
• Innovative Ansätze für eine kreislauforientierte Gestaltung von Produkten (Entwicklung und Design) und Produktionsprozessen.
• Entwicklung und Erprobung von zirkulären Geschäftsmodellen entlang der Wertschöpfungskette
• Aufbau von Wertschöpfungsnetzen
• Dienstleistungen und Prozessinnovationen, die auf die Anwendung eines neuen oder wesentlich verbesserten Verfahrens abzielen;
• Potenzial- und Machbarkeitsstudien im Vorfeld der Umsetzung
Mögliche Förderrichtlinien:
• Rahmenrichtlinie Investitionsgesetz Kohleregionen des Landes Nordrhein-Westfalen
• Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für die Umweltwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
• BMWi: Förderrichtlinie zur Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten „STARK“
• BMBF: Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema „KMU-innovativ: Ressourceneffizienz und Klimaschutz“
Mehr Informationen zum Förderaufruf, möglichen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern sowie den Link zur Einreichung ihrer Projektskizze finden Sie hier.